Geschichte
Pirching, nach dem die Gemeinde ihren Namen trägt, wird nicht wie bisher angenommen 1300 erstmals schriftlich überliefert, sondern mit Sicherheit erst 1318 als Pirchaern, 1340 als Pircham und 1458 als Pircharn. Es ist die Gegend und dann der Ort bei den Birken.
Da Pirching anfänglich einen Ortsnamen mit der Endung -arn besitzt, müsste das Dorf noch 1200 angelegt worden sein, denn damals kam die Bildung von Ortsnamen mit der -arn-Endung ab. Das bedeutet, dass Pirching bei seiner ersten schriftlichen Nennung schon weit über ein Jahrhundert alt war. Als Gründungsdorf in Form eines einzigen Straßendorfs besaß es außer den Gewannen auch eine Allmende, eine Gmoan an Weide und Wald, an der alle Bau zur Aufteilung gemeinsam Anteil hatten.
Auch Kittenbach, allerdings zweireihig angelegt, besaß eine Allmende sowie eine Gemeindeflur, mochte also etwa gleichzeitig wie Pirching gegründet worden sein. Die sogenannten Waldhufenanlagen in Guggitzgraben und Rettenbach gehören schon einer späteren Siedlungszeit an. Waldhufen sind einzeilig, der wesentliche Grund jedes Anwesens schließt unmittelbar das Haus an. Wenn der Rettenbach wegen seines Eisengehaltes auch eine rote Farbe besitzt, ist sein Name doch eher mit der Rodung in Bezug zu stellen; es ist der Bach, an dem gerodet wurde.
Der Traubenberg hieß noch im Josefinischen Kataster von 1787 Tragenberg. Da er 1406 bei seiner ersten schriftlichen Erwähnung in der Dragen hieß, handelt es sich um einen Berg, auf den nicht nur lebensnotwendige Güter, sondern auch die Erde der Weingärten hinaufgeschafft werden musste. Weingärten befanden sich stets auf diesem Berg, so dass die volkstümliche neue Benennung Traubenberg nicht zu unrecht gegeben wurde.
In schwerer Rodungsarbeit wurden auch die Leiten und Kogeln, wie in Mitteregg, Frauenegg und Kogelegg urbar gemacht und Einzelgehöfte angelegt.
Die zeitliche Einordnung dieser Einzelgehöfte ist schwer möglich. Da aber außer Rodungsnamen Greith und Schlag besonders häufig der Brand und Brändl vorkommen, die Urbarmachung des Berglandes von Rettenbach und Pirching kaum vor dem Ende des 13. Jahrhunderts zu Ende gegangen sein.
Die vielen Weingartenriede, die es im Bereich von Rettenbach wie Pirching gab, mochten kaum viel später als die Siedlungen angelegt worden sein, weil zu den Bauernhuben Weinbaugebieten immer auch ein Weingarten gehörte.